Stampflehm mit einer rezyklierten Gesteinskörnung aus Ziegel
Lebenszyklusübergang
Über das Produkt
Lehm ist eine Bodenart, die sich aus Sand, Ton und Schluff zusammensetzt. Er entsteht durch die Verwitterung von Gesteinsschichten und ist fast überall regional verfügbar. Für die Herstellung von Stampflehmwänden werden dem Lehm zur Erhöhung seiner Festigkeit Zuschläge wie Kies und Splitt beigemischt. Durch die Zugabe von rezykliertem Ziegelsplitt kann zusätzlich der Feuchtehaushalt der Lehmwand verbessert werden, da der Ziegelsplitt durch seine poröse Struktur überschüssiges Wasser aufsaugen kann. Die Stampflehmmischung wird lagenweise in eine Schalung geschüttet und zu ca. 2/3 ihres Volumens verdichtet. Bei einer Herstellung vor Ort kann lokales Material verwendet werden, im Idealfall Aushub vom Baugrundstück. Eine Vorfertigung einzelner Stampflehmwandelemente im Werk ist jedoch auch möglich.
Stampflehm eignet sich sowohl für den Einsatz im Innenraum wie auch als tragende Außenwand. Massive Stampflehmwände wirken sich positiv auf das Raumklima aus, da sie die Luftfeuchtigkeit regulieren und als Wärmespeicher dienen. Darüber hinaus können sie durch integrierte Heizleitungen thermisch aktiviert werden. Stampflehmwände im Außenbereich, die nicht zusätzlich chemisch stabilisiert wurden, müssen witterungsgeschützt montiert werden.
Im Falle von sortenreinem Rückbau kann Stampflehm unbegrenzt wiederverwertet oder in den biologischen Kreislauf zurückgeführt werden. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Stampflehmwände nicht durch die Zugabe von Zement oder Kalk chemisch stabilisiert wurden. Unter diesen Umständen kann das Material nur noch weiterverwertet werden, beispielsweise als Füllstoff.
Hersteller: Lehr- und Forschungsgebiet Architekturtheorie