Trasskalk

Lebenszyklusübergang

Über das Produkt

Als Trasskalk („Naturzement“) wird eine Mischung aus hydraulischem Kalk oder gelöschtem Kalkpulver mit gemahlenem Trassmehl bezeichnet. Trass ist vulkanisches Puzzolan, das neben anderen Materialien vor allem aus reaktionsfähiger Tonerde (Aluminiumoxid) und Kieselsäure (Siliciumdioxid) besteht. Fein gemahlener Trass reagiert beispielsweise mit Kalkhydrat, sodass er hydraulisch (zementartig) abbindet. Trass wird zum Beispiel in der Eifel (Rheinischer Trass) gewonnen. Im Vergleich zu herkömmlichem Zement kommt Trasskalk ohne den energieaufwändigen Prozess des Zementklinkerbrennens aus und hat somit einen geringeren CO2-Fußabdruck.

Mit Wasser vermischt, ergibt es einen Mörtel, der auch im Außenbereich einsetzbar ist und häufig bei der Sanierung älterer Häuser und in der Denkmalpflege verwendet wird. Darüber hinaus findet er Verwendung als Kantenverstärkung von Lehmtreppen, als Erosionsbremse im Stampflehmbau oder, den herkömmlichen Zementbeton ersetzend, als Sturz über Öffnungen oder als Ringanker. Bei größeren Anforderungen an Tragfähigkeit kann in diesem Fall zur Aufnahme der Zugkräfte auch Armierungsstahl eingelegt und mitgestampft werden. Der Trasskalk „FL B 2“ von Otterbein kann durch seine Nachhärtung nach 12 Monaten einer Druckbelastung von 9,5 N/mm² standhalten und weist damit annähernde Festigkeitswerte wie Beton auf. Trasskalk ist frostbeständig, diffusionsoffen, hat eine hohe Speicherfähigkeit und einen spannungsarmen Erhärtungsverlauf. Trasskalk hat zudem eine geringere Ausblühneigung als Beton.

Durch den chemischen Prozess des Abbindens ist die Rezyklierbarkeit von Trasskalk eingeschränkt, eine sortenreine Trennung ist jedoch, auch bei eingelegtem Bewehrungsstahl möglich. Dafür wird der Trasskalk zerschlagen und beispielsweise als Schüttgut oder Zuschlagstoff weiterverwertet.

Hersteller: ZEMENT- UND KALKWERKE OTTERBEIN GMBH & CO. KG